Unter Cognitive Computing versteht man den Prozess, Software so zu programmieren, dass sie wie ein Mensch „denkt“. Die angeborene, hochentwickelte Denkfähigkeit des Menschen ermöglicht es uns, uns an neue Situationen anzupassen und komplexe Probleme zu lösen. Beispielsweise könnte sich ein Mensch, der sich im Wald verirrt hat, in Richtung des Wassers bewegen, um zu überleben, oder sich dem Verkehrslärm nähern, um Hilfe zu suchen. In ähnlicher Weise zielt Cognitive Computing darauf ab, menschliche Denkprozesse in Softwaresystemen über Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Gedächtnis zu simulieren.
Herkömmliche Systeme der künstlichen Intelligenz (KI) können Probleme lösen, für die sie speziell trainiert wurden, wie etwa die Analyse von Daten, das Treffen von Vorhersagen oder das Generieren von Text nach Anweisung des Benutzers. Cognitive Computing zielt jedoch darauf ab, die künstliche Intelligenz weiterzuentwickeln, indem es Softwaresystemen beibringt, durch eigenständige Entscheidungsfindung als Reaktion auf Umweltveränderungen vorgegebene Ziele zu erreichen.
Beispiel für Cognitive Computing
Erwägen Sie eine Aufgabe zur Terminplanung für einen Spezialisten in Ihrem Unternehmen. Neue Termine sollten ausschließlich nachmittags vereinbart werden, wenn der Spezialist verfügbar ist und bereits eine Beziehung zum Klienten besteht. Termine sollten auch innerhalb von 2 Wochen nach der Anfrage vereinbart werden. Diese Bedingungen weisen jedoch Nuancen auf, wie z. B.
- verärgerte oder aufgebrachte Kunden, die frühzeitige Termine erhalten, auch morgens.
- Terminanfragen sind über das zweiwöchige Zeitfenster hinaus möglich.
- Bestimmte Langzeitkunden erfordern möglicherweise besondere Überlegungen, wie z. B. eine persönliche E-Mail nach Abschluss der Buchung.
Normalerweise kann KI darauf trainiert werden, die Aufgabe durch Erfüllung der Hauptbedingungen zu automatisieren, sie kann jedoch nicht mit den Nuancen umgehen, wie es ein menschlicher Fachmann tun würde. Bei Cognitive Computing handelt es sich jedoch um eine KI-Technologie, die die Bedingungen nach Bedarf anpassen kann, um das Ziel der Kundenzufriedenheit bei der Buchung zu erreichen. Beispielsweise kann das System die Stimmung in der Nachricht des Kunden erkennen und seine Buchung priorisieren oder einen Termin am frühen Morgen vereinbaren, um den Anforderungen eines Langzeitkunden gerecht zu werden.