Avira bietet eine Reihe von IT-Sicherheitslösungen, die angesichts der sich permanent weiterentwickelnden Bedrohungen sowohl privaten Nutzern als auch großen Unternehmen eine sichere Internetnutzung ermöglichen. Über 100 Million Benutzer auf der ganzen Welt vertrauen beim Schutz ihrer Geräte auf die regelmäßig ausgezeichneten Sicherheitslösungen von Avira. Das von einem Elektrotechniker 1986 in Deutschland gegründete Unternehmen wurde bald zu einem Vorreiter des Freemium-Geschäftsmodells. Im Jahr 1999 begann das Unternehmen, einen Teil seiner Antiviren-Produkte privaten Benutzern kostenlos anzubieten. Sein heutiges Streben gilt dem Ziel, allen Benutzern den bestmöglichen Schutz zu bieten. Das Basisprodukt ist weiterhin kostenlos, während zahlende Kunden Zugriff auf umfangreichere Funktionen erhalten. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Tettnang (Deutschland) und weltweit rund 500 Mitarbeitern unterhält in Bukarest (Rumänien) ein großes Entwicklungszentrum.
Da sich die Produktsuite von Avira konstant weiterentwickelt und die Welt der Online-Bedrohungen niemals ruht, arbeiten die Entwicklungsteams des Unternehmens permanent an neuen Projekten. Dabei erfordert jedes Produkt eine spezielle Hosting-Umgebung. Hier zwei Beispiele: Cloud Services Manager Cristian Toader leitete die Entwicklung von Avira Protection Cloud, einem Service, der Benutzerdateien zur Bedrohungserkennung scannt und sie zu diesem Zweck vor der Übermittlung an das lokale Gerät aus der Cloud extrahiert.
Toader erklärt: "Wir wollten Kunden diesen Service kostenlos anbieten, um den Benutzerstamm etwa um das 50-fache zu erhöhen. Aber unser lokales Rechenzentrum ließ sich einfach nicht in diesem Umfang skalieren."
Mit einer ähnlichen Herausforderung hatte Kollege Cosmin Ancuta zu tun, der an einem Service für mehrere zehn Millionen Windows- und Mobilbenutzer arbeitete. "Zur Lieferung eines hochwertigen Service benötigten wir eine enorme Rechenleistung und extrem umfangreiche Ressourcen", erklärt Ancuta. "Da der Aufwand und die Kosten für die Einrichtung auf physischen Servern an einem bestehenden Standort zu hoch waren, begannen wir mit der Bewertung von Cloud-Anbietern."
Avira entschied sich für Amazon Web Services. Derzeit führt das Unternehmen über zehn Projekte in AWS aus, weitere sind in Planung. "Wie wir ein Projekt hosten, richtet sich nach drei Kriterien: Skalierbarkeit, Redundanz und Verfügbarkeit", erklärt Ancuta. "AWS erfüllt alle drei Kriterien in hohem Maße."
Jede Projektumgebung wird mit Amazon Virtual Private Cloud (Amazon VPC) isoliert. Toader schätzt, dass das Unternehmen zwischen 60 und 70 Prozent der in AWS verfügbaren Services nutzt. Vornehmlich zählen hierzu Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2) für Datenverarbeitungs-Instances, Amazon Simple Storage Service (Amazon S3) für persistenten Speicher auf Objektebene, Auto Scaling zum automatischen Anpassen der Amazon EC2-Kapazität und Elastic Load Balancing zum Verteilen des eingehenden Datenverkehrs auf die Instances.
Amazon Elastic Block Store (Amazon EBS) bietet für die Nutzung mit Amazon EC2-Instances Speicher-Volumes auf Blockebene, während Amazon Relational Database Service (Amazon RDS) verwaltete Datenbank-Instances bereitstellt. Es gibt jedoch auch Projektteams, die Datenbank-Instances in Amazon EC2 ausführen. Business Intelligence-Daten speichert Avira Daten in Amazon Redshift, wobei Amazon ElastiCache als skalierbarer In-Memory-Cache in der Cloud genutzt wird.
Um eine hohe Verfügbarkeit sicherzustellen, verwendet Avira die globalen AWS-Regionen und mehrere Verfügbarkeitszonen. Darüber hinaus speichert es einen Großteil seiner Inhalte an Edge-Standorten von Amazon CloudFront zwischen. Ancuta erklärt: "Ein Vorteil von AWS ist, dass wir unsere Lösungen sehr nah am Benutzer bereitstellen können. Bei vielen unserer Projekte verwenden wir zum Speichern von kaskadierenden Stylesheets, Bildern und JavaScript CloudFront, um die Ladezeiten zu verkürzen."
Laut Toader und Ancuta besteht der größte Vorteil von AWS in der hohen Geschwindigkeit. "Als Entwickler möchten wir unsere Ideen so schnell wie möglich umsetzen", erklärt Toader. "Im AWS-Portfolio finden wir immer etwas, womit dies möglich ist. Außerdem können wir Ideen auf einfache Weise testen, um zu sehen, ob sie funktionieren."
"Ich kann mich vornehmlich auf die Entwicklung fokussieren und muss mich deutlich weniger als früher darum kümmern, Hardware zu bestellen, Spezifikationen zu schätzen und Spitzenlasten zu prognostizieren", fügt Ancuta hinzu. "Es ist hervorragend, die gewonnene Zeit in die Optimierung des Unternehmens zu investieren."
Toader schätzt, dass Avira mit AWS den Zeitaufwand für die Prognostizierung und Budgetierung seiner Service-Infrastruktur um 80 Prozent verringert hat. Bereitstellungen sind dadurch deutlich schneller möglich. "Wir konnten die allgemeine Entwicklungszeit reduzieren und schaffen heute innerhalb derselben Zeit dreimal so viele Veröffentlichungen wie früher", erklärt er.
Avira schätzt darüber hinaus die globale Beziehung mit AWS. Da das Unternehmen Projekte in Deutschland und Rumänien am Laufen hat, profitiert es davon, bei AWS zwei Anlaufstellen nutzen zu können. "Da sie sich synchronisieren, sind beide Seiten bei allen Projekten immer auf dem aktuellen Stand, und wir haben seit jeher eine hervorragende Beziehung. Obwohl wir mehrere Konten nutzen, profitieren wir von der zentralisierten Abrechnung und dadurch von Rabatten auf die verwendete Datenverarbeitungsleistung", erklärt Toader.
Zudem spart es Geld, keine Hardware anschaffen zu müssen, die später möglicherweise nicht ausgelastet wird. "Durch die schnelle Skalierbarkeit in der Cloud können wir unseren Benutzerstamm ohne Wartezeiten erheblich vergrößern. Die Kundenintegration ist dadurch wirklich einfach geworden. Wir können beispielsweise bei der Einführung eines neuen Service für unsere Kunden schnell eine große Anzahl von Benutzern hinzufügen, ohne vorab Ressourcen bereitstellen zu müssen", erklärt Toader.
Toader weiter: "Wir haben die Möglichkeit, unsere Services nicht nur mehr Menschen anzubieten, sondern auch viele unserer Services mit großem Erfolg in AWS zu verbinden, wie etwa unseren Dateiscanner Avira Protection Cloud mit unserer Avira URL Cloud. Durch den URL-Schutz können mehr Informationen hinsichtlich der über URLs verteilten Malware-Dateien erfasst werden. Mit diesem Service heben wir uns von der Konkurrenz ab. Unsere Benutzer profitieren von mehr Auswahl und einer besseren Erfahrung.”
Avira führt betriebsinterne Schulungs- und Zertifizierungsprogramme durch, um Teams für die Nutzung von AWS zu begeistern. Darüber hinaus werden auch externe Workshops absolviert. "Wir möchten lernen, wie wir die Cloud noch effektiver nutzen können", erklärt Toader. "Wir suchen immer wieder nach Möglichkeiten zur Erweiterung unseres Angebots. Wir würden uns gerne mit Big Data in AWS befassen, sind aber noch nicht dazu gekommen."
Ancuta fügt hinzu: "Und wir möchten Services wie Amazon Aurora nutzen, um den Zeitaufwand für die Wartung und Einrichtung von Datenbanken zu reduzieren."
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