DishTV führt eine End-to-End-OTT-Plattform auf AWS ein

Die Cloud-Technologie war für die neue Plattform eine Selbstverständlichkeit. Die Nachfrage nach OTT-Inhalten ist sehr unterschiedlich, wobei der Workload von Tag zu Tag um das Zehnfache oder mehr ansteigen kann. Die in der Cloud gebotene Skalierbarkeit wäre On-Premises, wo ein Großteil der Workloads von DishTV vor diesem Projekt gehostet wurde, nur schwer zu erreichen gewesen.

Das Unternehmen hatte bereits einige Anwendungen in der Amazon Web Services (AWS)-Cloud ausgeführt und wählte AWS für dieses Projekt aufgrund des Preises, der Leistung und der Breite und Tiefe des Service-Angebots. „Die Breite der AWS-Lösungen ist viel robuster als das Angebot der Wettbewerber. Andere Unternehmen sind zwar in bestimmten Dingen gut, können uns aber nicht das bieten, was wir für mehrere Anwendungsfälle unserer Anwendungen benötigen“, sagt Tyagi. DishTV nutzt AWS Services für seine End-to-End-OTT-Lösung, von der Aufnahme von Inhalten und der Verarbeitung bis hin zu fortschrittlichen Anwendungsfällen, die Machine Learning nutzen, und zur Bereitstellung.

Um große Datenmengen kostengünstig auf der Plattform unterzubringen, nutzt DishTV den Amazon Simple Storage Service (Amazon S3). Für die Videoverarbeitung verwendet es AWS Elemental, und für die Bereitstellung von Inhalten setzt es auf Amazon CloudFront. Das Team setzte auch AWS Lambda ein, um den Startcode im Backend der Watcho-Anwendung auszuführen.

Bei der Gestaltung der OTT-Infrastruktur fiel dem Team auf, dass ihre Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2)-Server – die ursprüngliche Wahl für die Basisarchitektur – oft im Leerlauf waren. Sie beschlossen, Docker-Container bereitzustellen, um die Ressourcenauslastung zu verbessern, und entschieden sich für Amazon Elastic Container Service (Amazon ECS), um containerisierte Anwendungen auszuführen und zu skalieren. Container haben Kosten gesenkt, indem sie Server nur bei Bedarf hochfahren und dabei AWS Auto Scaling und Elastic Load Balancing verwenden, um die Ressourcen bei großen Unterhaltungsveranstaltungen wie nationalen Cricket-Spielen zu erweitern. „Das ist ein enormer Vorteil im Hinblick auf die Senkung der Gesamtbetriebskosten für das Projekt“, sagt Tyagi. Container erleichtern auch das Isolieren von Zielumgebungen, wenn kleine Änderungen erforderlich sind, ohne die gesamte Infrastruktur zu beeinträchtigen.

DishTV startete Watcho im Januar 2019, nur sieben Monate nach Beginn der Entwicklung. „Der Aufbau einer End-to-End-Lösung auf AWS hat dazu beigetragen, die Markteinführungszeit zu verkürzen“, sagt Tyagi. „Die typische OTT-Entwicklungszeit für Betreiber unserer Größe, die auch in öffentlichen oder privaten Clouds von einer Reihe von Anbietern gehostet werden, liegt zwischen 12 und 14 Monaten.“ Mehrere Mitglieder des DishTV-Teams und des Implementierungspartners 99Array absolvierten vor Beginn des Projekts AWS-Zertifizierungen, was den Konfigurationsprozess vereinfachte und sicherstellte, dass die bewährten Methoden von Anfang an eingehalten wurden. Die Tatsache, dass viele Logistikpartner, wie beispielsweise das Unternehmen, das für die Verpackung zuständig war, bereits in AWS integriert waren, beschleunigte den Prozess ebenfalls um mindestens einen Monat.

Seit der Live-Schaltung hat Watcho täglich durchschnittlich 7 000 neue Benutzer gewonnen, mit erheblichem organischen Traffic von bestehenden DishTV-Abonnenten. „Die OTT-Plattform ermöglicht es uns, eine größere Basis von Verbrauchern zu erreichen, sie in einem digitalen Format zu bedienen, Möglichkeiten zur Ausweitung unserer Einnahmequellen zu erkunden und die Abwanderung zu verringern, während wir gleichzeitig den Bekanntheitsgrad unserer Marke allgemein erhöhen“, sagt Tyagi. „In der AWS-Cloud können wir Software viel schneller erstellen, entwickeln und bereitstellen, als wir es bisher On-Premises getan haben, und einen größeren Umfang in Bezug auf das Kundenvolumen und die Verteilung von Inhalten erreichen, was uns früher nicht möglich war.“

DishTV konnte aufgrund der vermehrten Werbeeinnahmen, die in die Plattform fließen, neue Einnahmequellen erschließen und ist bestrebt, die Originalinhalte von Watcho bald durch verschiedene Partnerschaften in der ganzen Welt in die indische Diaspora zu bringen. DishTV plant außerdem die Einführung neuer Services auf Watcho, wie z. B. ein Modul für nutzergenerierte Inhalte namens Watcho Community, das den Inhaltserstellern ermöglichen soll, ihre Inhalte zu präsentieren und mit ihren Followern auf der Plattform in Kontakt zu treten.

Obwohl sich das Unternehmen noch in der Anfangsphase der Datenerfassung befindet, sammelt es bereits nützliche quantitative Erkenntnisse, wie beispielsweise die Tage und Uhrzeiten, an denen Kunden OTT-Inhalte ansehen. Diese Daten helfen den Anbietern von DishTV zu verstehen, wie und wann sie mit den Kunden kommunizieren und ihre Produkte weiterverkaufen sollten. Die Daten helfen auch bei der Marktsegmentierung und der Zuordnung von Inhaltspräferenzen. Letztendlich ist es das Ziel des Unternehmens, sein Inhaltsangebot an die Nachfrage anzupassen. Die Produktion von Inhalten ist ein wichtiger Kostenfaktor, und die Anpassung des Programms an den Geschmack der Kunden – das Streichen von Programmen mit weniger Zuschauern – könnte DishTV Tausende Dollar pro Monat sparen.

Das Team experimentiert auch mit künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML), um Innovationen voranzutreiben. „AWS bietet aus Sicht der digitalen Transformation einen strategischen Vorteil, da neue Services wie Amazon Lex, Amazon Polly und Amazon Rekognition verwendet werden, die alle zu umständlich wären, um sie On-Premises zu erstellen und zu verwalten“, sagt Tyagi. DishTV verwendet Amazon Lex, um mobile Sprachbefehle zu ermöglichen, und Amazon Rekognition, um missbräuchliche Sprache in seinen nutzergenerierten Inhalten zu kennzeichnen. Es testet Amazon Polly und Amazon Transcribe in der Beta-Phase für die Untertitelung von Sprache in Text und umgekehrt, und es erforscht die Verwendung von Amazon Personalize für den Aufbau einer Empfehlungsmaschine.

Tyagi fasst zusammen: „Insgesamt hat AWS einen sehr proaktiven Ansatz gegenüber Kunden, was ich sehr schätze. Sie entwickeln immer wieder neue Arten von Aufträgen, um uns zu helfen, die Lücken in unserer Technologie zu verstehen und zu erkennen, wie wir sie am besten optimieren können.“