Nissan in Europa erreicht schnellere Verarbeitung und kürzere Wiederherstellungszeit für SAP-System mit Amazon EC2

Jedes Nissan-Fahrzeug besteht aus Tausenden von Komponenten und wird auf einer komplexen Fertigungsstraße gebaut. Das bedeutet, dass hinter den Kulissen eine Menge an Daten zu analysieren ist. Im Laufe der Zeit musste das On-Premises-Rechenzentrum von Nissan in Europa umgestellt werden, um die großen Datenmengen zu verwalten, die für die Nachverfolgung von Informationen, z. B. der Finanzkosten über den Lebenszyklus eines neuen Fahrzeugs, erforderlich sind. Um seine Leistungsanforderungen zu erfüllen und die Zukunft vorauszusehen, beschloss Nissan in Europa, zu Amazon Web Services (AWS) zu migrieren. 

Nach der Migration seiner SAP-Infrastruktur zu AWS reduzierte und komprimierte das Unternehmen seine Datenbank zusätzlich durch den Einsatz von Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2), einem Webservice, der sichere, anpassbare Rechenkapazität in der Cloud bietet. Nissan in Europa erzielte 63 Prozent schnellere Verarbeitungszeiten und reduzierte die Datenbankwiederherstellungszeiten erheblich, indem es Snapshots von Amazon Elastic Block Store (Amazon EBS) verwendete, einem benutzerfreundlichen, skalierbaren, hochleistungsfähigen Blockspeicherdienst, der für Amazon EC2 entwickelt wurde.

Nissan Motor Co. Ltd. (NML) hat seinen Hauptsitz in Japan und umfasst vier Regionen: Japan und den Verband Südostasiatischer Nationen, China, Amerika und die Region Afrika, Naher Osten, Indien, Europa und Ozeanien (AMIEO), zu der auch Nissan in Europa gehört. NML begann Anfang des 20. Jahrhunderts mit der heimischen Automobilproduktion und ist heute ein weltweit tätiger Automobilhersteller. NML begann im Juli 2018 mit der Implementierung von AWS als Teil einer fortlaufenden globalen Cloud-Strategie für seine drei Kernregionen Europa, Nordamerika und Japan. Das Unternehmen hat in jeder dieser Regionen eine gemeinsame Cloud-Lösung mithilfe von AWS Landing Zone aufgebaut, einer Lösung, mit der die Kunden schneller eine sichere AWS-Umgebung mit mehreren Konten einrichten können, die auf den bewährten Methoden von AWS basiert. Außerdem gibt es eine laufende Initiative, um zusätzliche globale Services auf AWS zu bringen.

Das Informationssystem- und IT-Team von Nissan in Europa unterstützt alle Geschäftsbereiche des Unternehmens, wie z. B. Marketing und Finanzen. Das Team verarbeitet große Datenmengen, um diese Aspekte des Unternehmens zu unterstützen – zum Beispiel die Überwachung der Finanzkosten eines neuen Fahrzeugs auf dem Weg von der Produktion zum Verkauf. Das frühere On-Premises-Rechenzentrum von Nissan in Europa verwaltete eine große Datenbank mit rund 20 TB, konnte aber die künftigen Geschäftsanforderungen des Unternehmens nicht erfüllen. Darüber hinaus wurde vorhergesagt, dass die Wiederherstellung der Datenbank im Falle eines Ausfalls bei künftigem Geschäftswachstum länger dauern würde als vom Unternehmen erwartet. Diese verlängerte Wiederherstellungszeit war einer der Hauptgründe dafür, dass sich Nissan in Europa für die Migration seines On-Premises-SAP-Systems – das zum Teil über einen anderen Cloud-Service lief – zu AWS entschied. Durch die Migration zu AWS war Nissan in Europa in der Lage, eine nachhaltige Lösung zu entwickeln, um den Betrieb zu unterstützen und seine Betriebskontinuitätsziele zu erreichen.

Nissan in Europa baute seine Lösung auf Amazon EC2 auf, um die nötige Flexibilität und Skalierbarkeit zur Erfüllung der Geschäftsanforderungen zu erhalten. Zusätzlich zu Amazon EC2 verwendet Nissan in Europa Amazon Simple Storage Service (Amazon S3), einen Objektspeicher-Service, der branchenführende Skalierbarkeit, Datenverfügbarkeit, Sicherheit und Leistung bietet. Außerdem kann Nissan in Europa seinen Mitarbeitern einen einfachen Zugriff auf Dateien auf ihren Laptops und PCs ermöglichen, da Amazon S3 mit AWS Storage Gateway kompatibel ist, einer Reihe von hybriden Cloud-Services, die On-Premises-Zugriff auf praktisch unbegrenzten Cloud-Speicher ermöglichen.

Im September 2020 initiierte Nissan in Europa ein sechsmonatiges Migrationsprojekt seiner SAP-Lösung zu AWS, um die benötigte Speichermenge zu reduzieren und zu komprimieren sowie die Wiederherstellungszeiten zu optimieren. Die Migration von Nissan in Europa war komplex und erforderte die Verlagerung mehrerer Komponenten, darunter die Anwendungsserver und die Datenbank der zentralen SAP-Enterprise-Resource-Planning-Komponente, eine Business Intelligence-Instance zur Unterstützung der bahnbrechenden finanziellen Komponente und eine Business-Intelligence-Instance für Nissan Südafrika. Im Rahmen des Projekts migrierte das Unternehmen 211 Schnittstellen. Aufgrund der Komplexität der Migration und der Notwendigkeit, das Projekt bis zum Ende des Geschäftsjahres abzuschließen, wandte sich Nissan in Europa an Accenture, einen AWS-Partner, um das Migrationsprojekt zu unterstützen. Die Erfahrung von Accenture bei der SAP-Migration half Nissan in Europa, das Projekt fristgerecht in Betrieb zu nehmen.

Nach der Migration der SAP-Lösung vom On-Premises-Rechenzentrum des Unternehmens zu AWS konnte Nissan in Europa die Wiederherstellungszeit der Datenbank auf 2 Stunden reduzieren, was den Anforderungen des Unternehmens entsprach. Um die Wiederherstellungszeit zu verkürzen, implementierte Nissan in Europa eine hochverfügbare Architektur, bei der die Daten auf andere aktive Datenbanken repliziert werden, sodass im Falle eines Systemausfalls weniger auf Backups zurückgegriffen werden muss. Durch die Migration konnte das Unternehmen außerdem die Leistung seiner SAP-Geschäftsprozesse verbessern. „Bei AWS haben wir eine deutliche Leistungsverbesserung von rund 63 Prozent bei der Dauer der Gesamtprozesse festgestellt“, sagt Richard van der Meer, Vice President und Chief Information Officer von Nissan AMIEO. „Das bedeutet, dass die Mitarbeiter ihre Arbeit schneller erledigen und sich mehr auf den geschäftlichen Mehrwert konzentrieren können.“

Um den wechselnden Leistungsanforderungen gerecht zu werden, nutzt Nissan in Europa die Skalierbarkeit von Amazon EC2 zusammen mit Amazon EBS. Wenn das Unternehmen seine Umgebung außerhalb der Produktion erweitern muss, um neue Programme zu testen, kann Nissan in Europa diese Änderung praktisch sofort vornehmen. „Für ein Programm, das umfangreiche technische Arbeiten und Tests erforderte, konnten wir die Server um das Vierfache vergrößern, die Tests abschließen und sie dann wieder verkleinern,“ sagt van der Meer. „Das hätten wir mit unserer On-Premises-Lösung nicht innerhalb des Zeitrahmens geschafft, den wir mit AWS benötigt haben.“ Darüber hinaus kann das Unternehmen nun komplexe und leistungsintensive Finanzprozesse für sein Material-Ledger durchführen. Am Monatsende können die Mitarbeiter aufgrund der Skalierbarkeit der Cloud mehrere Material-Ledger gleichzeitig führen, wodurch sie Zeit sparen. 

Der Erfolg dieser Migration ist ein wichtiger Schritt in der laufenden globalen Cloud-Strategie des Unternehmens. Aufgrund der bereits erzielten Vorteile plant Nissan in Europa, sein zentrales After-Sales-System ebenfalls von On-Premises zu AWS zu migrieren. Das Unternehmen plant außerdem die weitere Bereitstellung von cloudnativen Anwendungen, um von der Leistung und Skalierbarkeit der AWS-Services zu profitieren und um die zusätzlichen Geschäftsprozesse und das Wachstum von Nissan in Europa zu unterstützen.