Travelex ist für seine Erfahrung im Geldwechsel und seine Zweigstellen an Flughäfen in aller Welt bekannt. Das Unternehmen investiert in eine digitale Strategie, um internationalen Geldtransfer und Geldwechsel für Privat- und Unternehmenskunden zu verbessern.
Das Unternehmen wurde 1976 gegründet, mit dem Ziel den Finanzfluss zwischen Grenzen so nahtlos wie möglich zu gestalten. Dank stetigem Wachstum und gezielter Übernahmen ist das Unternehmen mittlerweile in 30 Ländern aktiv und betreibt mehr als 1.000 Geldautomaten und 1.200 Filialen in aller Welt.
Dan Phelps, Chief Architect bei Travelex, ist einer der führenden Köpfe bei der digitalen Transformation des Unternehmens. "In den letzten Jahren haben wir effektive Finanztechnologien entwickelt und gleichzeitig unseren Fokus auf dem Einzelhandel aufrechterhalten", so Phelps. "Wir befinden uns in einer guten Ausgangslage. Unser Unternehmen ist seit 40 Jahren in der Branche aktiv und hat einen hervorragenden Ruf. Die Folge: Vertrauen und Stabilität. Außerdem entwickeln wir moderne digitale Lösungen, um die für Fintech-Unternehmen typischen disruptiven Innovationen voranzubringen."
Unser aktuelles digitales Angebot basiert auf Amazon Web Services (AWS). So konnte Travelex mithilfe von AWS kürzlich einige neue Services bereitstellen, darunter Travelex Wire, einen digitaler Service für den internationalen Geldtransfer. Für den Service gelten die Gesetze und Richtlinien des Vereinigten Königreichs, die dank AWS leichter eingehalten werden konnten. "Wir haben jahrzehntelange Erfahrung in der Einhaltung von weltweiten Finanzgesetzen, aber eine Genehmigung für eine Cloud-Workload beantragten wir zum ersten Mal", erklärt Phelps.
"Dank AWS lief aber alles einfach und schnell ab. Wir mussten uns nicht mit Cloud-Drittanbietern auseinandersetzen. Ein Sicherheitsarchitekt von AWS arbeitete eng mit uns zusammen, versorgte uns mit branchenspezifischen Informationen und half uns schließlich, unser bisher sichersten System zu entwickeln, das Grundlage für alle unsere künftigen Travelex-Produkte und -Services sein wird."
Chris West, DevOps Lead bei Travelex und seine Kollegen haben sich für bereits veröffentlichte Microservices entscheiden. Dazu verwendeten sie Docker, Amazon Elastic Container Service (Amazon ECS) und ein umfassendes Framework für Sicherheitskontrollen, das AWS Key Management Service (KMS), Amazon Virtual Private Cloud (Amazon VPC), Amazon Web Application Firewall (AWS WAF) und weitere Tools umfasst.
Für jedes Containerset, auf dem entweder ein Microservice oder ein API-Gateway ausführt wird, wird der Datenverkehr per Elastic Load Balancing über Layer 4 verteilt. So müssen verschlüsselte Daten nicht wieder entschlüsselt werden, um zwischen den Services weitergeleitet zu werden. Die Container werden jeden Tag mit neuen Sicherheitszertifikaten erneut bereitgestellt. Das macht es unwahrscheinlicher, dass vertrauliche Konfigurationen verloren gehen oder gestohlen werden. Weitere Einzelheiten zur Architektur erklärt West in diesem Video, das im Rahmen der Serie Dies ist meine Architektur veröffentlicht wurde.
Ein gutes Beispiel für die neue agile Arbeitsweise von Travelex ist die Umstrukturierung von Travelex Wire von einem verbraucherorientierten zu einem B2B-Service in nur 100 Tagen. Phelps: "Der Markt für internationale B2B-Zahlungen ist eine große Chance für uns. Wir wussten immer, dass wir etwas verändern mussten, aber die Gelegenheit kam schneller als gedacht. Mit unserer in AWS entwickelten Architektur konnten wir unser neues Produkt in nur drei Monaten auf den Markt bringen. Ohne AWS hätte dies mindestens doppelt so lange gedauert."
Die neue Agilität basiert maßgeblich auf der Einführung von Microservices. Dazu gehören zum Beispiel Services für die Bearbeitung von Zahlungen und Rechnungen, die Abfrage von Wechselkursen und das Versenden von E-Mails oder Textnachrichten an Kunden. West: "Die Microservices sind modular. Das heißt, dass wir bestehende Services innovativ kombinieren können, um neue zu entwickeln. Außerdem sind wir schneller, weil unsere Entwickler nur an kleinen, unabhängigen Komponenten arbeiten. Dies verringert auch das Risiko, dass wir Änderungen vornehmen müssen."
Travelex hatte so genug Zeit und Energie, neue Produkte wie Travelex Wire und die B2B-Version ausgiebig zu testen. In der Vergangenheit wurden auf Kundenfeedback basierende Funktionen und Änderungen wegen der monolithischen Rechenzentrumsstrukturen erst mit den Produktreleases veröffentlicht, also nur acht Mal im Jahr. Jetzt kann Travelex bei Bedarf 100 neue Programme pro Woche veröffentlichen. "Die Möglichkeit, Server in nur 30 Minuten einsatzfähig zu machen und einen Nachmittag mit dem Test einer neuen Funktion zu verbringen, unterscheidet sich erheblich von den Änderungsprozessen in physischen Rechenzentren", erklärt Phelps. "Und dies ist überall in der Welt möglich. Dank AWS haben wir jetzt ein virtuelles Rechenzentrum in den USA und Europa."
Travelex kann jetzt besser auf die Anforderungen von Kunden reagieren und Neukunden schneller onboarden. Dabei verwendet das Unternehmen Microservices für KYC- und AML-Checks (Know Your Customer und Anti-Money-Laundering), um Compliance sicherzustellen. "Wir können Kunden in unseren Niederlassungen direkt onboarden, ihre Travelex-Nutzung testen und planen sowie Feedback zu Produkten und Services schneller umsetzen als je zuvor", erklärt Phelps.
Innovation wurde bei Travelex schon immer großgeschrieben und ist dank AWS noch wichtiger geworden. Produkt- und IT-Teams haben nun mehr Zeit Umgebungen zu testen, zu verwerfen, in der Sandbox auszuprobieren und daraus zu lernen. Die Entwickler testen außerdem Lambda@Edge, das serverlose Datenverarbeitungsfunktionen ausführt, wenn es zu Ereignissen in Amazon CloudFront-Edge-Standorten kommt, um die Performance für Benutzer in aller Welt zu verbessern. Außerdem verwendet das Unternehmen AWS Lambda als Teil seiner neuen Datenplattform, die alle Daten und Ereignisse aus Amazon ECS-Clustern erfasst.
So können Entwickler Code ausführen, ohne Server bereitstellen und verwalten zu müssen. Phelps: "Wenn wir eine neue Umgebung entwickeln, können wir uns jetzt für Microservices oder eine serverlose Lösung entscheiden. In Zukunft möchten wir so viele Prozesse wie möglich serverlos gestalten, weil wir so weniger Technologie-Stacks verwalten müssen und sich unsere Entwickler besser auf die Kunden konzentrieren können."
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