Adidas zentralisiert globale Hauptgeschäftsabläufe durch innovative ERP in AWS

Als Adidas vor Jahrzehnten SAP zum ersten Mal einführte, war das Unternehmen ausschließlich als Großhändler tätig. In den frühen 2000er Jahren war das Unternehmen zu einem milliardenschweren Unternehmen in den Bereichen Einzelhandel, E-Commerce und Franchising herangewachsen, das ständig die bestehende Software aktualisieren musste. „Wir wollen auf dem neuesten Stand sein. In der Technologie müssen wir uns ins Zeug legen, um unsere Kunden zu begeistern“, sagt Meier. „Mit einem 20 Jahre alten Grundgerüst geht das nicht. Wir stehen vor einer Transformation, mit einer einzigartigen Chance für unsere Softwaresysteme, das Herz des Unternehmens zu erneuern.“

Im November 2021 entschied sich Adidas für AWS für seine Initiative zur Revolutionierung des globalen Betriebs vor 2027, wenn SAP den Support für das alte ERP-System einstellt. Für ein Sportunternehmen nicht unpassend betrachtet Adidas das Projekt als Teamleistung. „Auf dem Feld gibt es viele verschiedene Positionen, und sie müssen zusammenarbeiten“, sagt Meier. „Wir wollten die Agilität der Cloud nutzen, um bestehende Themen aus den Bereichen E-Commerce oder Analytik mit SAP-Lasten zu verbinden. Wir haben erkannt, dass wir AWS nutzen können, um verschiedene Punkte in unserer Landschaft miteinander zu verbinden, und zwar nicht nur als Bare-Metal-Angebot, sondern auch mit anderen wichtigen Funktionen.“

Das Unternehmen entschied sich für SAP S/4HANA in AWS, um seine drei wichtigsten ERP-Systeme zu konsolidieren, zu vereinfachen und zu automatisieren: Einkauf, Lieferkettenmanagement und Finanzen sowie Vertrieb. Es arbeitete mit AWS zusammen, um jede Iteration zu testen und zu validieren.

Adidas nutzt native AWS-Services zur Förderung von Innovationen und wird ein schnelles, skalierbares System bereitstellen, das Daten konsolidiert und zentralisierte Berichte für mehr als 650 Geschäftsprozesse mit mehr als 75 TB an Transaktionsdaten bietet. Die große S/4HANA-Instance hinter der Lösung wird auf Rechenleistung von Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2) angewiesen sein, die sichere und anpassbare Rechenkapazität für praktisch jede Workload bietet. Im Mai 2023 nutzte Adidas Amazon EC2, um 448 virtuelle CPUs und eine Maschine mit 9 TB Arbeitsspeicher für mehr als 20 Dienste auszuführen. TRANS4RM verfügte im Mai 2023 über 45 APIs, fast das Dreifache der Anzahl der APIs seiner Altsysteme. „Wir sind noch nicht live, doch wir wissen, dass wir bei AWS Rekorde in Bezug auf Instance-Größe, Volumengröße, Verarbeitungsgeschwindigkeit, Arbeitsspeicher und CPUs erreichen“, so Meier. „AWS ist unser Coach und Vermittler und gibt uns das Material, das wir für die Durchführung aller Aufgaben benötigen, wie zum Beispiel Trainer, die uns bei der Vorbereitung helfen. Wir geben ihnen Feedback, um sie beim Optimieren der AWS-Angebote zu unterstützen, und wir wissen, dass wir uns bei der Ausrüstung und den Schulungen, wo wir sie am besten einsetzen können, auf AWS verlassen können.“ Zum Beispiel veranstalten Adidas und AWS Weiterbildungssitzungen für Entwickler. Sie lernen, das AWS SDK für SAP ABAP zu verwenden, ein AWS-Softwareentwicklungskit, das die Verwendung der SAP-Programmiersprache ABAP und deren Integration mit AWS-Services vereinfacht.

Zu Beginn hat Adidas 9,4 Milliarden Finanztransaktionen innerhalb eines Monats in SAP S/4HANA in AWS geladen. Für Backup und Speicherwiederherstellung müssen strenge Anforderungen erfüllt werden. Seit Beginn des TRNS4RM-Projekts arbeitete das Unternehmen mit AWS, SAP und NetApp, einem AWS-Partner, zusammen, um eine Architektur zur Automatisierung der Notfallwiederherstellung zu entwickeln. Mit Amazon FSx für NetApp ONTAP, einem vollständig verwalteten gemeinsam genutzten Speicher, der auf dem ONTAP-Dateisystem von NetApp basiert, kann Adidas große HANA-Datenbanken schnell wiederherstellen und HANA-Daten von der Festplatte in den Arbeitsspeicher laden. Der Wiederherstellungsvorgang dauert 44 Minuten und ist damit 59 Prozent schneller als im Service Level Agreement vorgesehen. „Wir sehen die schiere Geschwindigkeit der Infrastruktur“, sagt Meier. „Wir können das System in beeindruckender Zeit neu starten und wiederherstellen.“

Zur Überwachung seines Stacks – Infrastruktur, Anwendungen, Netzwerk und Services – verwendet Adidas Amazon CloudWatch Application Insights für SAP HANA und Amazon CloudWatch Application Insights für SAP NetWeaver. Diese Anwendungen verwenden Alarme, Protokolle und Ereignisdaten, um automatische Maßnahmen zu ergreifen und die Zeit zu reduzieren, die für die Wiederherstellung nach Systemausfällen benötigt wird. Projektleiter, die keine technische Tiefe benötigen, erhalten mithilfe der Dashboards von SAP Solution Manager schnelle Einblicke.

Im November 2023 wird Adidas Central Finance live gehen. Es ist geplant, bis 2024 alle Bereiche von Finanzen und Einkauf live zu schalten. „Wir gestalten die Zukunft von Herz und Seele unseres Unternehmens, seien es schnellere Reaktionszeiten auf Verbraucherbedürfnisse, bessere Entscheidungen oder die Fähigkeit, Berichte nahezu in Echtzeit zu erstellen“, sagt Meier. „Wir vertrauen darauf, dass AWS uns bei jeder nächsten Runde begleitet und das Rennen abschließt.“