AbiBird nutzt AWS, um Senioren ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen

AbiBird

Technologie ermöglicht es Senioren, unabhängig zu bleiben

AbiBird ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen von ATF Services, einer australischen Unternehmensgruppe mit 350 Angestellten und Auftragnehmern sowie 60 Niederlassungen in Australien und Neuseeland. Für seinen Service nutzt AbiBird Infrarotsensoren in den Wohnungen sowie eine Smartphone-App, mit denen die Aktivitäten der alleine lebenden Senioren überwacht werden. Die Sensoren lassen sich konfigurieren und können zum Beispiel Routinetätigkeiten überwachen, wie das tägliche Aufwachen, oder das Zubettgehen zu bestimmten Zeiten. Gab es eine Abweichung bei einem Muster oder blieb eine Erkennung zu einer festgelegten Zeit aus, kann das System über die App eine Benachrichtigung an relevante Kontaktpersonen senden.

Bei der Entwicklung seines Service verließ sich AbiBird auf die Erfahrung, die ATF Services über die Jahre mit Sensortechnologien gesammelt hatte. AbiBird basiert auf der NBIoT-Technologie (Narrowband Internet of Things), bei der die Vernetzung über Mobilfunkzellen erfolgt. NBIoT hat verschiedene Vorteile, zum Beispiel eine gute Signalabdeckung in Innen- und Außenräumen sowie einen geringer Stromverbrauch. Robin Mysell, der CEO von ATF Services und AbiBird, meint hierzu: "Der geringe Strombedarf von NBIoT ermöglicht es, dass ein AbiBird-Sensor mit vier Energizer AA Li-Ion-Batterien 12 Monate betrieben werden kann. Vergleichbare Sensoren unserer Wettbewerber basieren auf der 3G-Kommunikationstechnologie und würden mit derselben Energiequelle nur wenige Tage aushalten."

"Wir nutzen AWS, weil wir glauben, dass immer mehr Senioren zu Hause ihren Lebensabend genießen möchten, einfach, weil sie dort glücklicher sind."

Robin Mysell, CEO, ATF Services und AbiBird

  • Über AbiBird
  • Der Service von AbiBird ermöglicht es Senioren, ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu führen. Gleichzeitig haben sie die Gewissheit, dass relevante Kontaktpersonen im Notfall oder in Notsituationen benachrichtigt werden. Dafür sorgen die Sensoren und die Smartpone-App von AbiBird.

  • Vorteile
    • Anzahl der Supporttickets konnte von 62 auf 0 reduziert werden
    • Wettbewerbsvorteil dank Cloud-IT
    • Flexible Plattform ermöglicht Innovationen und schnelle Produktentwicklung
    • Einfache Erweiterbarkeit dank einer skalierbaren, globalen Lösung

     

  • Genutzte AWS-Services

Aller Anfang ist schwer – die technischen Herausforderungen

Vor Amazon Web Services (AWS) nutzte AbiBird eine von Two Bulls, einem Select Consulting Partner im AWS Partner Network (APN) entwickelte Backend-Infrastruktur, um den AbiBird-Service auf Microsoft Azure zu betreiben. Um den Betrieb der Infrastruktur von AbiBird zu gewährleisten, musste Two Bulls über 62 Supporttickets an den Cloud-Service-Provider stellen. Evan Davey, Partner bei Two Bulls dazu: "Microsoft Azure war weder stabil noch ausreichend skalierbar. Unsere Infrastruktur sollte zuverlässig und hochskalierbar sein, schließlich mussten wir potenziell mehrere Millionen AbiBird-Sensorgeräte ohne große Probleme unterstützen können." Two Bulls fasste den Plan, AbiBird auf AWS zu migrieren, das ATF Services bereits für verschiedene Workloads nutzte, unter anderem für ATF Vision, eine Videoüberwachungslösung für Außenbereiche, die 4G und Solarbetrieb unterstützt und deren Backend bereits seit fast fünf Jahren in der AWS Cloud betrieben wurde.

Problemfrei nach der Migration auf AWS

Two Bulls schrieb den Code des Service-Backends kurzerhand um und optimierte ihn für die Ausführung in einer Open-Source-AWS-Infrastruktur. Der IT-Partner benötigte ca. fünf Monate für die Migration des Backends von Microsoft Azure auf AWS und nutzte diese Zeit für den Test einer Microservices-Architektur. Das Backend nutzt unter anderem den AWS-Service AWS Lambda, der die Pipeline für den Empfang der AbiBird-Nachrichten bereitstellt. Die Pipeline nutzt AWS IoT Core, um die Daten von den AbiBird-Sensoren in das Backend zu übertragen. Davey hierzu: "Wir verwenden AWS Lambda, weil es sich relativ einfach verwenden lässt und skalierbar ist, aber auch weil wir es mit einem Managed-Service zu tun haben."

Der AWS IoT Core empfängt die Sensornachrichten, verarbeitet die Daten und veröffentlicht Nachrichten auf der Smartphone-App von AbiBird. Für die Zukunft plant Two Bulls, AWS IoT Device Management für die Nachverfolgung, Überwachung und Fernverwaltung der vernetzten AbiBird-Sensoren einzusetzen. "AWS IoT Device Management wird uns die bidirektionale Kommunikation und das Shadowing erlauben", sagt Davey.

Für das Sensor-Backend setzt Two Bulls auf eine Hybridlösung, bei der die öffentliche Anwendungsprogrammierschnittstelle (API) in Amazon Elastic Container Service (Amazon ECS) gehostet wird, während die Pipeline für den Nachrichtenempfang AWS-Services wie Amazon Simple Notification Service (Amazon SNS) und Amazon DynamoDB nutzt. Zur Ausführung von Containern in Amazon ECS hat Two Bulls außerdem AWS Fargate hinzugefügt. Davey weiter: "Wir haben uns für AWS Fargate entschieden, weil wir eine möglichst vollständig verwaltete Plattform wollten und uns nicht den Aufwand für die Verwaltung einer eigenen Flotte von virtuellen Maschinen antun wollten."

Supporttickets – war da noch was?

Das Sensor-Backend auf AWS von AbiBird nahm im Januar 2019 seinen Betrieb auf. Seitdem musste dafür kein einziges Supportticket erstellt werden, wodurch das Unternehmen viel Geld und Zeit sparte. "Jedes Supportticket kostet Geld, weil am Ende 5 bis 15 Personen an der Bearbeitung eines einzelnen Tickets involviert sind. Dass wir für AWS bisher kein einziges Supportticket erstellen mussten, zeigt, wie effizient und stabil das System funktioniert. Der Supportbedarf ist wirklich minimal," so Davey.

Die Cloud als Wettbewerbsvorteil

Dank AWS hat die Technologie von AbiBird schätzungsweise einen Vorsprung von zwei bis drei Jahren gegenüber dem Wettbewerb. "Die Sensortechnologie von AbiBird ist ausgereift und mit der AWS Cloud integriert, die bereits für verschiedene andere Dienste von ATF Services erfolgreich zum Einsatz kommt. Genauso ausgereift ist unser IoT-Modell", erläutert Mysell. "Ich kenne Wettbewerber, die immer noch überlegen, wie sie ihre rechenzentrumsbasierte Technologie am besten in die Cloud migrieren."

Eine zukunftssichere Plattform

Dank der Zuverlässigkeit der AWS Microservices-Infrastruktur kann sich AbiBird auf die Weiterentwicklung seines Service konzentrieren. Aktuell arbeitet das Unternehmen an AbiButton und AbiWander, die beide ebenfalls auf AWS basieren, und ähnliche Infrastrukturen wie AbiBird verwenden. AbiButton wird am Körper getragen. Senioren oder hilfsbedürftige Personen können damit zum Beispiel bei einem Sturz einen Alarm absetzen. AbiWander wiederum ist ein Sensor, der Kontaktpersonen informiert, wenn ein Familienmitglied unerwartet in der Nacht das Haus verlässt. Mysell weiter: "AWS gibt uns die Freiheit, uns mit der Produktentwicklung zu beschäftigen, und wir müssen uns keine Gedanken um etwaige Beschränkungen unserer Serverinfrastruktur machen."

Aktuell ist der AbiBird-Service in Australien und Neuseeland erhältlich. Das Unternehmen plant jedoch, sein Angebot auf Großbritannien, Spanien, Deutschland und andere Regionen mit AWS auszuweiten, begleitend zur weiteren Verbreitung von NBIoT. Mysell resümiert: "Wir nutzen AWS, weil wir glauben, dass immer mehr Senioren zu Hause ihren Lebensabend genießen möchten, einfach, weil sie dort glücklicher sind."

Weitere Informationen

Weitere Informationen erhalten Sie unter https://aws.amazon.com/iot/